Schloss Schönbrunn – Steckbrief und Entstehungsgeschichte

Steckbrief: Schloss Schönbrunn

  • Ort: Wien, Österreich
  • Erbaut: 1696–1713 (Ursprung), Ausbau im 18. Jahrhundert
  • Architekt: Johann Bernhard Fischer von Erlach, später Nikolaus Pacassi
  • Stilrichtung: Barock, mit Rokoko-Elementen im Inneren
  • Anzahl der Räume: Rund 1.441
  • Besonderheiten: UNESCO-Weltkulturerbe seit 1996, berühmter Schlosspark mit Gloriette, Tiergarten und Irrgarten
  • Bekannt für: Sommerresidenz der Habsburger, Kaiserin Maria Theresia, Kaiser Franz Joseph und Kaiserin Elisabeth (Sisi)

Entstehungsgeschichte von Schloss Schönbrunn

Die Geschichte von Schloss Schönbrunn reicht bis ins 16. Jahrhundert zurück. Ursprünglich befand sich an dieser Stelle ein Jagdschloss des Habsburgerkaisers Maximilian II., der das Gelände 1569 erwarb. Den Namen „Schönbrunn“ soll Kaiser Matthias um 1619 geprägt haben, als er an einem Brunnen auf dem Gelände eine besonders schöne Wasserquelle entdeckt haben soll.

Im Zuge der Türkenbelagerung 1683 wurde das damalige Schloss weitgehend zerstört. Ab 1696 ließ Kaiser Leopold I. an gleicher Stelle durch den berühmten Architekten Johann Bernhard Fischer von Erlach ein neues Schloss errichten – zunächst als prunkvolle Residenz, die mit dem Schloss Versailles konkurrieren sollte. Die ursprünglichen Pläne wurden jedoch aus Kostengründen stark reduziert.

Einen entscheidenden Wandel erlebte Schönbrunn unter Kaiserin Maria Theresia, die das Schloss ab 1743 zu ihrer bevorzugten Sommerresidenz machte. Sie ließ es umfassend umgestalten und erweitern – insbesondere im Inneren mit prachtvollem Rokoko-Dekor. Auch der berühmte Schlosspark mit der Gloriette, dem Neptunbrunnen und dem ältesten Zoo der Welt (gegründet 1752) wurde in dieser Zeit angelegt.

Im 19. Jahrhundert war Schönbrunn der Wohnsitz von Kaiser Franz Joseph I., der hier 1830 geboren wurde und auch 1916 starb. Seine Frau Kaiserin Elisabeth, besser bekannt als „Sisi“, ist eng mit dem Ort verbunden.

Nach dem Ende der Monarchie 1918 wurde das Schloss in den Besitz der Republik Österreich überführt. Heute ist Schloss Schönbrunn eines der meistbesuchten Kulturgüter des Landes und ein bedeutendes Symbol der österreichischen Geschichte. Der Weihnachtsmarkt Schloss Schönbrunn ist in der Winterzeit Jahr für Jahr ein beliebtes Ausflugsziel.


Fazit

Schloss Schönbrunn ist nicht nur ein architektonisches Meisterwerk des Barocks, sondern auch ein bedeutender Ort österreichischer Geschichte. Von der Jagdresidenz über die prachtvolle Kaiserresidenz bis hin zur heutigen Touristenattraktion: Das Schloss spiegelt die politische und kulturelle Entwicklung des Habsburgerreiches und Österreichs wider – und ist dabei immer ein Ort voller Glanz, Geschichte und Geschichten geblieben. Auch spannend: Analyse des Gemäldes „Der Ballhausschwur“ – Ein Symbol der Revolution

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