Graffiti-Techniken lernen – Der Einstieg in die Welt der Street Art

Graffiti ist mehr als Farbe auf Wänden – es ist Ausdruck, Kunst und Kultur. Wer mit Graffiti anfangen möchte, merkt schnell: Es geht nicht nur darum, eine Spraydose zu schütteln und loszulegen. Graffiti erfordert Technik, Übung und Kreativität.

Die Basics: Was braucht man?

Bevor es losgeht, solltest du dir grundlegendes Equipment besorgen:

  • Sprühdosen: Es gibt viele Farben und Marken. Anfänger:innen sollten mit günstigen, aber zuverlässigen Dosen starten.
  • Caps: Die Aufsätze auf der Dose bestimmen den Strahl – von dünnen Linien bis zu breiten Flächen. Üblich sind Skinny Caps (fein) und Fat Caps (breit).
  • Skizzenbuch (Blackbook): Hier entwickelst du deine Ideen und übst Schriftzüge (Tags, Throw-Ups, Pieces).
  • Schutzausrüstung: Atemschutzmaske, Handschuhe und alte Kleidung sind Pflicht – für Gesundheit und Sauberkeit.
  • Erlaubte Flächen: Check unbedingt, wo du legal sprayen darfst!

Wichtige Graffiti-Techniken

1. Dosenkontrolle

Der Umgang mit der Sprühdose ist das A und O. Übe zuerst einfache Linien, Punkte und Fades (Verläufe), um ein Gefühl für Druck, Abstand und Geschwindigkeit zu bekommen.

Tipp: Je näher du an die Wand gehst, desto schärfer wird die Linie. Mehr Abstand erzeugt weichere Übergänge.


2. Tagging

Das Tag ist die Unterschrift der Writer:innen – schnell, simpel und stilisiert. Hier kommt es auf Flow, Dynamik und Wiedererkennung an. Übe dein Tag im Blackbook, bevor du es sprühst.


3. Throw-Ups

Throw-Ups sind schnelle, oft zweifarbige Schriftzüge mit Blasenbuchstaben oder einfachen Formen. Sie sitzen zwischen Tag und großem Piece – schnell gemacht, aber dennoch auffällig.


4. Fills und Outlines

  • Fill: Das Ausfüllen der Buchstaben mit Farbe – oft mit einfachen Flächen, Mustern oder Verläufen.
  • Outline: Die Kontur des Pieces – sie gibt Form und Präzision. Hier sind ruhige Hand und guter Druck entscheidend.

5. 3D und Schatten

Durch 3D-Effekte oder Schatten wirken Buchstaben plastischer. Dabei wird meist eine Seite der Buchstaben „abgedunkelt“ oder verlängert, als ob Licht aus einer bestimmten Richtung kommt.


6. Highlights und Details

Weiße Akzente, Sterne oder Glanzpunkte geben dem Piece den letzten Schliff. Auch Texturen, Splashes oder Tropfen können bewusst eingesetzt werden.


So lernst du Graffiti am besten

  • Im Blackbook üben: Skizzieren, Lettern und Styles entwickeln, bevor du an die Wand gehst.
  • Von anderen lernen: Beobachte lokale Artists, tausche dich aus oder schaue Online-Tutorials.
  • Legal Walls nutzen: Viele Städte bieten Flächen, auf denen Graffiti erlaubt ist.
  • Workshops besuchen: Viele Jugendzentren oder Kulturvereine bieten Graffiti-Kurse an.
  • Fehler machen: Jeder Profi hat mal schiefe Lines gezogen. Dranbleiben ist der Schlüssel.

Fazit

Graffiti ist ein Handwerk, das Übung, Geduld und Leidenschaft braucht. Von einfachen Tags bis zu komplexen Murals – wer dranbleibt, entwickelt seinen eigenen Stil und trägt zur bunten Vielfalt der Street Art bei. Wichtig ist immer: Respektiere andere Künstler:innen und male nur dort, wo es erlaubt ist.


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